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Schielendes Glück

Herausgegeben von Evert Everts und Gisela Becker-Berens

Aus dem Vorwort:

„Schielendes Glück“. Welch verlockender Titel, um über die Spielarten des zuweilen fragwürdigen Glücks in Gedichten und Erzählungen nachzusinnen. Offensichtlich haben wir mit diesem Thema den Nerv vieler Autoren getroffen. Insgesamt 60 Autoren aus dem Bergischen oder mit Bezug dazu beteiligten sich mit ihren zahlreichen Texten und brachten uns zum Nachdenken, Schmunzeln, Seufzen, zum kritischen Hinterfragen.
In der vorliegenden Anthologie wird das Glück, das so mancher festhalten möchte, aus zahllosen Blickwinkeln betrachtet.

Der Titel dieser Anthologie, der vierten, die von der Autorengruppe „Wort und Kunst“ herausgegeben wird, erscheint verwirrend und bedarf daher einer kurzen Erläuterung. Eine Anregung lieferte der polnische Kinofilm „Das schielende Glück“ von  Andrzej Munk aus dem Jahre 1960, in dem das Leben eines Mannes beschrieben wird, der zeitlebens von einer Misere in die nächste stolpert, bis ihm eine erstaunliche Karriere in einer Behörde gelingt. Der Film war als bittere Satire auf das politische System gedacht.

Aber kann das Glück schielen? Es ist eine wunderbare Metapher, eine Umschreibung von Vorfällen im Leben, die zwar zunächst ein Glücksgefühl vermitteln, aber dennoch mit einem Makel behaftet sind. Man schwankt zwischen Lachen und Weinen. Der Phantasie sind hier Tür und Tor geöffnet. Die meisten dieser Geschichten dürften aus dem Leben gegriffen sein. Vielen von ihnen haftet das Schicksalhafte, das Schielende oder das Tragikomische an.

Das Buch erscheint in einer Zeit, in der viele Werte, die nach den verheerenden beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts bisher allgemeingültig waren, in Frage gestellt werden. Auf einmal ist die Sicherheit, in der wir uns in den westlichen Demokratien wägten, nicht nur trügerisch, sondern in hohem Maße bedroht, damit auch das „alltägliche Glück“.

Das „Schielende Glück“, mit dem sich diese Anthologie befasst, spiegelt Erfahrungen und Phantasien junger und älterer Menschen wider; eine breite Alterspalette kommt hier zu Wort. Auch erfundene Geschichten werden in trauriger, tragischer, hintergründiger oder heiterer Form geschildert. – Wir danken den vielen Autorinnen und Autoren für die Mitarbeit an diesem „Lesebuch“, in dem man schwelgen und zu dem man immer wieder greifen kann. Uns wird bildhaft vor Augen geführt, wie wechselhaft und trügerisch, aber auch wie überraschend die Wendungen des Lebens sein können – als „schielendes Glück“. Für manche Beteiligte an dieser Anthologie stellt dies die erste Veröffentlichung dar. Oft genug kann dies der Beginn einer literarischen Laufbahn sein. Welch ein Glück!
 
Evert Everts und Gisela Becker-Berens


ISBN 978394743693


14,80 Euro

Erscheinung 6/2025

252 Seiten

kartoniert





 
 
 
 
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